Die im Jahre 2008 gegründete Plattform Airbnb vermittelt private und gewerbliche Unterkünfte in nahezu jedem Land dieser Erde und gibt jedem die Chance, einen Schlafplatz, eine Wohnung, ein Ferienhaus o.Ä. zu vermieten. Wir haben uns die stark diskutierte Online-Gemeinschaft genauer angeschaut.
Die Homesharing Community Airbnb ist im Moment in aller Munde.
Trotz des stetig wachsenden Erfolges, steht der Anbieter herber Kritik
betreffend des Wohnungsmangels in vielen Großstädten und Ballungsräumen,
weltweit, gegenüber.
Auch in Deutschland, in dessen Ballungszentren die Popularität von
Privatunterkünften und damit auch von Airbnb in den letzten 5 Jahren
exponentiell gestiegen ist, steht man dem amerikanischen Riesen
zwiegespalten gegenüber.
Aus diesem Grunde sehen wir uns die Firma, die für so viel explosiven Diskussionsstoff sorgt, heute genauer an und wagen einen Blick hinter die Kulissen.
Airbnb bedeutet "Airbed and Breakfast" - zu Deutsch: Luftmatratze und Frühstück und ist ein digitaler Community-Marktplatz für Buchungen von Ferienunterkünften mit dem Schwerpunkt auf Privatunterkünfte.
Die Grundidee im Jahr 2008 war es, sein Zuhause mit anderen zu teilen, so zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und ein neues Reiseerlebnis zu schaffen in dem die Kultur und die Menschen im Vordergrund stehen.
So
hat man die Möglichkeit, seine Wohnung, ein freies Zimmer, einen
Schlafplatz auf der Couch oder sogar eine Luftmatratze auf dem
Marktplatz einzustellen und sich somit etwas dazuzuverdienen.
Der Trend, seine Wohnung während seines Jahresurlaubs über
Airbnb zu vermieten und dadurch sein Urlaubsgeld aufzubessern, ist in
den letzten Jahren gewachsen.
Auf Airbnb können auch gewerbliche Vermieter ihre Angebote einstellen und so gibt es auch Anbieter, die mehrere Inserate in verschiedenen Städten und auch Ländern einstellen. Auch Incoming-Reisebüros nutzen vermehrt die Services von Airbnb.
Grundsätzlich besteht auch für Hotels die Möglichkeit, ihre Angebote auf Airbnb zu vertreiben - verhältnismäßig ist dieser Anteil jedoch immer noch gering und der Fokus bleibt auf Privatunterkünften.
Airbnb stellt also grundsätzlich den Kontakt zwischen Gästen und
Gastgebern her und wickelt die gesamte Buchung inklusive der Bezahlung
ab. Die Zahlung findet direkt online statt und ist über Kreditkarte,
Paypal, Sofortüberweisung und länderabhängig weiteren Zahlungsarten
möglich.
Der von Gästen bezahlte Betrag wird von Airbnb verwaltet und dem
Gastgeber 24 Stunden nach der Anreise ausbezahlt - dies soll die Gäste
schützen.
Für Gastgeber bietet Airbnb die sogenannte Gastgeber-Garantie, welche im Falle von Schäden und Vandalismus schützt (Nur Schaschäden). In Deutschland deckt die "Versicherung" aktuell (Stand 2019) Schäden in Höhe von bis zu 800.000 Euro ab, womit sich Airbnb in der Branche von Mitstreitern stark abhebt.
Neu im Sortiment ist die Vermittlung von Erlebnissen. So können nun auch Stadtführungen, ein gemeinsamer Ski- oder Wandertag und viele weitere ortsabhängige, individuelle Aktivitäten angeboten werden.
Laut offiziellem Statement der Gründer entstand die Idee zu Airbnb im Jahre 2007 aus der Not heraus. Die 3 Gründer Brian Chesky, Nathan Blecharczyk und Joe Gebbia bewohnten zu dieser Zeit eine WG in San Francisco. Als die Miete stark erhöht wurde, zog Nathan aus, was Brian und Joe auf die Idee brachte, das leerstehende Zimmer kurzzeitig zu vermieten.
Die Stadt war aufgrund eines Kongresses nahezu ausgebucht und die Verkettung dieser glücklichen Umstände brachte den beiden satte 1.000 USD ein. Diesen Punkt sehen die 3 Gründer als Startschuss für Airbnb -pardon:
Airbedandbreakfast.com
Dies war der Firmenname bei der Gründung im März 2008 - zum Launch der Website konnten sie 2 Buchungen generieren, eine davon hat Joe Gebbia getätigt. Im August des selben Jahres wurde Website erneut für eine Großveranstaltung der Demokraten in Denver gelauncht und konnte währenddessen 80 Buchungen verzeichnen.
Im Jahr 2009 wurde der Name zu Airbnb verkürzt. Im selben Jahr konnte die Community 2.500 Listings vorweisen und begann auch weltweit an Bekanntheit zu gewinnen. Noch vor dem Start der mobilen App im November 2010 ist Airbnb in 100 Ländern und mehr als 1.700 Städten aktiv und hat 140.000 Gäste vermittelt.
Die folgenden Jahre wuchs die Community in rasendem Tempo:
Quelle: Airbnb Inc.
Aufgrund
des oben dargestellten extremen, internationalen Wachstums sieht sich
die Gemeinschaft nun mit vielen Anfeindungen und Problemen konfrontiert.
Die Wohnungsknappheit, die in vielen internationalen Ballungsräumen und
Metropolen herrscht, wird zumindest teilweise auf Airbnb geschoben.
Durch die Zweckentfremdung von Wohnungen, die illegal zur Kurzzeitvermietung eingesetzt wurden, sind erhebliche Schäden entstanden, wogegen sich Städte auf der ganzen Welt mittlerweile zur Wehr setzen.
Airbnb ist hier kooperativ und arbeitet mit Ballungszentren aktiv an
Lösungen. So gibt es beispielsweise in Berlin und Hamburg seit Mitte
2019 ein System, das illegalen Vermietern den Gar aus machen soll.
Über die Bestimmungen und Richtlinien in Deutschland sowie das
grundlegende Problem der Zweckentfremdung von Wohnungen werden wir
jedoch in unserem nächsten Artikel ausführlich berichten.
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